WUKO World Cup 2018 in Italien – ein voller Erfolg

Endlich war es so weit, das Highlight des Karatejahres 2018 im Shutō Kai Dojo Dresden stand vor der Tür. Unsere Reise zum 9. WUKO&AD World Cup in Italien sollte beginnen. WUKO&AD, das steht für World United Karate Organization & Associated Disciplines. Die Veranstaltung lud sämtliche Alters- und Erfahrungsgruppen ein, an diesem internationalen Turnier teilzunehmen. Darüber hinaus traten auch Athleten mit Behinderung an. Unsere Teilnahme haben wir Shihan Bernhard Keller (8. Dan, Präsident der WUKO&AD-Germany Karate Association), zu verdanken. Vielen Dank Bernhard, dass du uns diese Möglichkeit gegeben hast.

Mit insgesamt 14 Personen machten wir uns auf den Weg nach Italien. Unsere anfängliche Planung, mit drei Autos in einer Kolonne bis nach Italien zu fahren wurde vollständig durcheinander geworfen. Trotzdem kamen alle drei Autos im Laufe des Nachmittags im norditalienischen Badeort Lignano Sabbiadoro an. Als Athleten traten an:

  • Henriette (9.Kyu)
  • Josephine (9.Kyu)
  • Caroline (8.Kyu)
  • Cedric (8.Kyu)
  • Lukas (8.Kyu)
  • Julian (8.Kyu)
  • Michèle (7.Kyu)
  • Nico (5. Kyu)
  • Julienne (5. Kyu)
  • Kalle (3.Dan)

Angekommen erkannten wir, dass sich Hotel und Sportstätte im selben Ferienresort befanden, welches zu diesem Zeitpunkt in der Nebensaison nicht betrieben wurde. Somit war das gesamte Hotel mit den Besuchern und Athleten des Turniers belegt. Eine Art Klassenfahrt- / Abenteuerstimmung kam auf, was nicht zuletzt auch an dem Essen mit geringer Genießbarkeit an diesem ersten Abend lag.

Sehr erschöpft von der langen Anreise begaben wir uns in die Betten, um fit für den nächsten aufregenden Tag, auf den wir uns so lange vorbereitet haben, zu sein.

Am ersten Wettkampftag wurde zunächst gefrühstückt, dann begaben wir uns schnell in die große Sporthalle.  Aufregung lag in der Luft, viele suchten ihren Namen auf den Kategorielisten, jeder feie Platz wurde zur Übung und zum Aufwärmen genutzt. Es wurde sofort deutlich, dass ein hohes beeindruckendes Niveau zu erwarten war.

Der Tag wurde vollständig für Kata-Wettkämpfe genutzt. Jeder Karateka wurde durch Lautsprecher aufgerufen, mit den Jüngsten wurde begonnen.  Man musste schon sehr aufpassen, dass der eigene Name nicht im italienischen Dialekt untergeht.

Somit waren unsere jüngsten Starter schon vormittags an der Reihe. Die zur Auswahl stehenden Katas waren die Taikyoku Shodan und die Heian Shodan. Josephine, Henriette und Caroline traten jeweils gegen eine große Menge weiterer Karatekas aus aller Welt an und brachten tolle Leistungen, absolut spitze!!! Caroline erreichte dabei sogar die Bronzemedaille. Einfach super!!!

Im späteren Verlauf des Vormittags traten Cedric und Nico an. Auch hier mussten sich beide gegen eine große Anzahl Kontrahenten durchsetzen. Cedric erlangte eine Silbermedaille, Nico eine Bronzemedaille. Wahnsinn!!!

Dann gab es Mittagessen. Diesmal mit leicht gesteigerter Genießbarkeit, ein Trend der sich im Verlauf des Wochenendes fortführen sollte. Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg in die Halle, denn der nächste Punkt auf der Tagesordnung war ein großer Einzug. Alle Athleten sammelten sich, Musik schallte durch die Halle und es ging los. Am Shōmen vorbeigelaufen wurde Aufstellung bezogen. Es folgten die Kampfrichter, welche gemeinsam mit jungen Karatekas Schilder aller 16 antretenden Nationen hineintrugen. Reden wurden gehalten und Ehemaligen gedacht.

Dann folgten Vorstellungen zu weiteren Kampfsportrichtungen. Beispielsweise wurde eine hocheffektive Selbstverteidigungsmöglichkeit gezeigt, außerdem eine sich dem Tanz widmende Kampfkunst. Sehr beeindruckend war ebenfalls eine Vorführung der Anwendung des Karates aus dem Rollstuhl heraus. Die Einbeziehung von Athleten mit Behinderung in den Sport wird in der WUKO ganz klar großgeschrieben.

Nachmittags traten zunächst Michèle und Julienne an. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Wettkampf von Julienne zuteil, ihre Alters- und Erfahrungsklasse war sehr breit aufgestellt. Das Kämpfen der Heian Nidan und Heian Yondan brachten am Ende leider nicht den erhofften Erfolg. Anders bei Michèle, sie erreichte in Ihrer Kategorie die Bronzemedaille. Im späteren Verlauf waren dann Lukas und Julian an der Reihe. Beide konnten überzeugen und setzten sich gegen ihren italienischen Kontrahenten durch. Julian erlangte die Silbermedaille und Lukas holte Gold. Nun bringen wir schon sechs Medaillen, darunter eine Goldmedaille nach Hause, besser geht’s nicht.

Der zweite Tag begann wie der Erste mit dem Frühstück. Dann ging es aber schon wieder in die Halle. Wir waren sehr gespannt, wie sich die Kumite-Wettkämpfe darstellen sollten. Die Grundschule unseres Vereins sollte heute nicht antreten, dafür aber unser Trainer Kalle. Die Wettkämpfe begannen natürlich wieder mit den Jüngsten. Es ist sehr interessant zu beobachten, dass die Kämpfe mit höherer Erfahrung der Athleten immer koordinierter und definierter werden. Gegen Mittag traten viele Jungschwarzgurte an, am späten Nachmittag fanden die interessantesten Kämpfe der höheren Dan-Stufen statt. Hier trat Kalle an. Der Wettkampf begann mit einer Revanche für seinen Kontrahenten des Vorjahres. Während Kalle im letzten Jahr siegte und den Vizetitel in seiner Kategorie holte, machte diesmal der Italiener das Rennen und schaffte es sogar zum Weltmeister.

Neben dem Sport bot der Aufenthalt natürlich noch die Schönheiten Norditaliens. Ein Besuch des unmittelbar am Resort befindlichen Strandes schaffte Erholung, ein Teil unserer Gruppe machte sogar noch einen Abstecher nach Venedig. Dann wurde es allerdings auch schon Zeit nach Hause zu fahren, diesmal im Dunkeln, sodass die Schönheit des Tauernpasses weniger zur Geltung kam.

Ein erster Tankstopp in Österreich, eine große Rast in Salzburg und der erste Schnee des Jahres beschreiben die Heimfahrt. Bestimmt wurde diese aber vielmehr von dem Gefühl, ein wirklich schönes Wochenende mit dem Verein erlebt zu haben und außerdem unerwartet erfolgreich an diesem World Cup teilgenommen zu haben. Herzlichen Glückwunsch an alle Starter und an alle Medaillengewinner. Dieses besondere Wochenende wird uns noch lang in Erinnerung bleiben.

Bericht von Julian Will

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.